Zur Allgegenwart des Stiers in Spanien

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Wenn man in Andalusien auf der Landstraße fährt, wird man irgendwann in näherer oder weiterer Entfernung – immer aber aus gesicherter Position – „toros bravos", Kampfstiere, sehen, die auf riesigem Gelände weiden . Selbst einem unkundigen Laien fällt bald schon von weitem auf, wie sehr sich diese Tiere in ihrer Statur und Größe, den auffallenden Hörnern von den Rindern unterscheiden, die wir aus der Landwirtschaft kennen.

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Für jeden Touristen sichtbar ist Spanien ein Marienland. In Kneipen und Restaurants fehlt selten die lokale Jungfrau, die „virgen" als Abbild oder kleine Skulptur. Häufig finden sich neben der Heiligen Fotos von populären Toreros (mindestens genauso oft allerdings auch die von berühmten Fußballern).

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An den Orten mit Stierkampftradition gibt es – nicht nur als Attraktion für ausländische Touristen – volkstümliche Bars und Bodegas, deren Wände mit Fotos von vergangenen und zeitgenössischen Stierkampfhelden gepflastert sind. Man sieht sie bei ihrer harten Arbeit – den verschiedenen Phasen der „corrida de toros" oder bei ihren Triumphen – applaudiert und gefeiert, wenn sie auf den Schultern von „Fans" durch die Puerta Grande getragen werden. Es gibt auch Fotos der Niederlagen, der Verletzungen und Verwundungen, sowohl körperlicher wie seelischer Art.

Zwischen der regionalen Virgen und dem Stierkampfkult gibt es enge Verbindungen, denn ihr zu Ehren werden Stierkämpfe oder Stierläufe (wie sie weltweit durch die „San Fermines" in Pamplona bekannt wurden) veranstaltet. Und wenn ein Stierkämpfer vom Stier getötet wird, trägt die Jungfrauenstatue zum Zeichen der Trauer schwarze Kleider bzw. sie wird mit schwarzen Schleier umhüllt.

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